Critical Mass Berlin – Juni 2015

Das letzte Mal sind wir vor nahezu einem Jahr bei der Critical Mass mitgefahren. Treffpunkt wieder Mariannenplatz bzw. Heinrichplatz in Berlin-Kreuzberg. Es ist (fast) alles wie beim letzten Mal: die Altersstruktur des Publikums bewegt sich um das StudentInnen-Alter, nur sehr wenige meiner Generation (60+) radeln mit. Entsprechend auch das Ambiente. Während ich das meditative, ruhige Fahrradfahren bevorzuge, braucht diese Generation scheinbar laute, rhythmische Musik – vielleicht, um damit die entsprechende Trittfrequenz vorzugeben. Jedenfalls führen eine nicht geringe Anzahl der Mitradler kleine Hänger mit Batterie betriebenen Soundanlagen mit sich. Die Musik entspricht nicht unbedingt meinem Geschmack – die Stile wechseln, je nachdem, wo ich mich im Pulk etabliere.

Die heutige Tour wäre wie geschaffen für eine Berlin Sightseeing Tour on bike (s. z. B. hier…). Ostbahnhof, Frankfurter Tor, Strausberger Platz, Alexanderplatz, Unter den Linden – vorbei am Reichstag, Bundeskanzleramt, Schloss Bellevue. Der Große Stern wird von der Meute dreimal umrundet, der Verkehr scheint sich immens zu stauen. Ärgerliche Gesichter hinter den Frontscheiben der Autos – fröhliches Gegackere bei den Radlern…

Festzustellen ist:

  • an diesem Abend sind weitgehend geübte Radler unterwegs,
  • alles läuft sehr diszipliniert ab,
  • es gibt – jedenfalls augenscheinlich – keine Rempeleien zwischen Radlern und Autofahrern

Vergleicht man diese Art des Radhappenings mit der vom ADFC veranstalteten Sternfahrt, so muss man sagen, dass die CM eher von geübten Radfahrern popularisiert ist. Man erkennt das schon am Tempo: bei der ADFC-Sternfahrt „schleicht“ man mitunter manchmal nur 11 km/h, während man bei der CM meist recht zügig fährt. Dies ist natürlich immer verkehrsabhängig. Die Sternfahrt ist von den Organisatoren sorgfältig geplant, hier werden kritische Passagen – z. B. Baustellenbereiche auf Straßen – vermieden; bei der CM entscheidet scheinbar der Augenblick. Manchmal fährt man auch durch eine von einer Baustelle verursachte Enge hindurch. Dann soppt allerdings der gesamte Verkehr. Bei diesem Event konnte ich alledings feststellen, dass die dabei entstehenden Unannehmlichkeiten von den Radlern in eigener Regie gut gehandhabt wurden.

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