Elberadweg von Dessau nach Prag

Von Torgau nach Meissen

Recht früh am Morgen brechen wir bei schönem Wetter auf in Richtung Meißen. Durch die Elbauen erreichen wir zunächst das Dörfchen Weßnig mit der Radfahrerkirche. Weiter geht es nach Belgern, der Kleinstadt mit einem schönen Marktplatz, der von dem Rathaus mit frisch gestrichener rosa Fassade beherrscht wird. Vor dem Rathaus steht ein mächtiger Roland, über den man sich erzählt, dass er einst von den missgünstigen Torgauern geraubt worden sei; aber schon während des Abtransports konnten die Bürger von Belgern ihren hölzernen Beschützer zurückerorbern.

Weiter geht es nach Mühlberg/Elbe. Hier sehen wir uns gründlich im ehemaligen Zisterzienserinnenkloster Mariastern um (gegründet im 13. Jhdt.). Heute beherbergen die verbliebenen – inzwischen restaurierten – Gebäude das Ökumenische Haus der Begegnung und der Stille.

Weiter geht die Fahrt auf der rechten Seite der Elbe bis zur Fähre bei Lorenzkirch, wo wir wieder auf das linke Elbuser wechsel. Direkt am Fähranlieger liegt das Denkmal der Begegnung. Es wurde 50 Jahre nach dem Treffen der russischen Armee (25.04.1945) mit des Truppen der westlichen Alliierten hier errichtet. Eine Besichtigung der Stadt Strehla sparen wir uns, weil wir noch etliche Kilometer vor uns haben.

Bald gelangen wir nach Riesa. Die Industriestadt macht schon von Weitem keinen guten Eindruck auf uns, und so entschließen wir uns, ohne anzuhalten durchzufahren, zumal der Elberadweg zurzeit wegen Bauarbeiten gesperrt ist und wir uns auf einem – immerhin ausgeschilderten – Umweg durch den dicken Verkehr manövrieren müssen.

Langsam beginnt die Landschaft sich zu verändern: Sind wir bisher durch eine flache Auenlandschaft geradelt, so steigen rechts und links der Elbe Hänge an und es bildet sich ein Tal. Fast wären unter dem Schloss Hirschstein hinweg geradelt; fast schon sind wir vorbei, bemerken wir es oberhalb des Elberadwegs auf der Anhöhe. Hinaufzuradeln ist uns zu mühevoll, deswegen fahren wir nach einer weiteren Elbeüberquerung bei Niederlommatzsch per Fähre weiter nach Meissen.

Schon von Weitem sehen wir die anmutige Silhouette der Stadt geprägt vom Schloss und dem Dom. Über die Elbebrücke fahren wir wieder auf die linke Elbeseite und durchqueren die Altstadt um zu unserem Hotel zu gelangen. Was wir bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen, ist, dass auch dieses Mal wieder die Götter vor den Lohn den Schweiß gesetzt haben. Das Hotel Goldgrund liegt oberhalb von Meißen am Talhang, was bedeutet, dass wir eine schöne steile Straße bergauf fahren müssen. Am Hotelparkplatz angekommen stellen wir fest, dass wir unser Gepäck über gefühlt 200 Stufen zum Hoteleingang hoch tragen müssen – was wir unter innerlichem Fluchen und äußerem Schwitzen auch tun. Später stellt sich heraus, dass wir unsere Räder mit Gepäck auch eine sehr steile, unscheinbare Zufahrt hätten hoch schieben können – aber das erfährt man meist erst zu spät. Wir werden durch ein äußerst sauberes, ruhiges Ambiente entschädigt – das Personal ist sehr freundlich und zuvorkommend (dafür  )

Es ist mittlerweile schon früher Abend und wir brauchen dringend leibliche Stärkung. Nach brausender Abfahrt in die Altstadt finden wir auch das schöne, alte Traditionslokal Grüner Humpen, in dem wir uns der sächsischen Küche hingeben. Nach dem Essen sind wir wieder gestärkt genug um eine Altstadtbesichtigung vornehmen zu können. Leider sind Schloss und Dom zur Besichtigung nicht mehr zugänglich, aber wir schauen uns alles gründlich von außen an.

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