Langstreckenradler kommen ohne etliche Geräte gar nicht mehr aus: Smartphone, GPS-Gerät, MP3-Player, Digitalkamera und Vieles mehr. Sie brauchen natürlich auch viel elektrische Energie, weswegen man meist auch mehrere Akkusets und Ladegeräte im Gepäck hat. Bloß manchmal gibt es in der Unterkunft nicht genügend Steckdosen, um alle Akkus aufzuladen – hier zeigt sich seit geraumer Zeit schon eine Alternative, die wir jetzt erprobt haben.
Busch & Müller bieten das E-Werk als mobile Stromversorgung an. Das Gerät wird an den Nabendynamo angeschlossen und funkioniert so als Ladegerät für alle möglichen Akku betriebenen Gerätschaften.
Das E-Werk ist ein ca. 88 mm langes Gerät mit zwei Kabelanschlüssen. An das Eingangskabel wird der Nabendynamo angeschlossen, das Ausgangskabel bietet den Anschluss für zu ladende Geräte. Als Kabelverbindungen können nur die von Busch & Müller gelieferten Kabel mit gegen Spritzwasser geschützten Schraubverbindungen genutzt werden. Diese Verbindungen sind sehr sinnvoll wie wir bei einer Fahrt durch ununterbrochenen Regen anlässlich einer Tagestour feststellen konnten; es gab keinen Kurzschluss in der elektrischen Anordnung, obwohl alles vom Wasser triefte.
Das E-Werk wird mittels mitgelieferten Gummibändern am Fahrrad befestigt, alternativ kann man aber auch die beiliegenden Kabelbinder mit Klettverschluss verwenden. Auf der Oberseite des Geräts befinden sich zwei Drehschalter, mit denen man die gewünschte Ausgangsspannung und die Strombegrenzung festlegen kann. Wenn man ein Gerät mit Akkus anschließen udn laden möchte, muss man sich zunächst bei dessen Hersteller über die entsprechende Spannung und den maximalen Ladestrom informieren, damit das Gerät nicht aufgrund falscher Einstellungen zerstört wird. Diese Angaben findet man meist im Datenblatt des Geräts, man kann aber auch die Werte vom Netzgerät, das man normalerweise benutzt, ablesen.
Busch & Müller liefern zu ihrem E-Werk umfangreiches Zubehör mit. So findet man Anschlussstecker für die beiden gängigen Nabendynamos (SON und Shimano), diverse fertig konfektionierte Kabel (USB, Mini- und Mikro-USB), zwei frei zu konfektionierende Kabel, ein Verlängerungskabel, Gummiringe und Kabelbinder zur Montage des Geräts am Fahrrad.
Man muss schon reht schnell fahren, um genügend Power zu gewinnen, damit man z. B. ein Samsung Galaxy S3 aufladen kann. Dieses Gerät verlangt kontinuierlich eine Ladespannung von 4,5 V; wenn man jedoch langsamer fährt, fällt die Spannung ab, der Ladestrom sinkt und steigt auch nicht mehr an, wenn man wieder schneller fährt. Dies hat zur Folge, dass die Ladung des Smartphoneakkus zunehmend nachlässt; erst wenn die Ladespannung ganz auf Null zurückgegangen ist, lädt das Galaxy S3 wieder mit vollen Ladestrom. Auch bei Akku betriebenen GPS-Geräten (z. B. Garmin) kann es zu Schwierigkeiten kommen. Zwar sind die Ladeströme hier meist geringer, weil die sparsameren Displays nicht so viel Energie benötigen wie die Smartphone-Bildschirme, aber die Akkus laden kann man bei Garmin-Geräten während der Fahrt nicht, weil sie durch die erhöhte Temperatur beim Ladevorgang das Gerät zerstören könnten.
Abhilfe schafft in diesen Fällen meist ein Pufferakku, der ebenfalls in der Produktpalette von Busch & Müller enthalten ist. Dieser Pufferakku wird an den Ausgang des E-Werks angeschlossen und wird während das Fahrrad in Bewegung ist kontinuierlich aufgeladen. Bleibt man nun stehen und die Energiezufuhr vom Nabendynamo bleibt aus, liefert der Pufferakku einen ausreichenden Ladestrom, der auch ein empfindliches Smartphone wie das Galaxy S3 zufrieden stellt. Busch & Müller liefern den Pufferakku in einer robusten Kunststofftasche mit Klettverschluss, deren Ergonomie aber noch verbesserungswürdig ist.