Alpenglüh’n in Südberlin

Wer glaubt, Berlin sein platt wie eine Flunder: Der irrt! Abgesehen davon, dass allein die Wege ins Warschau-Berliner Urstromtal und wieder heraus ordentliche Anstiege in sich haben, gibt es auch andere beachtliche Erhebungen im Stadtgebiet. Wir schauen uns heute die südliche Randregion an, wo man tatsächlich das Alpenglüh’n in Südberlin beobachten kann, wenn man am Abend von Osten auf den Freizeitpark Marienfelde schaut. Unsere Tour ist klein, aber fein. Sie ist auch für Familien mit Kindern geeignet.

Gutspark und Marienfelder Freizeitpark

Unsere Tour beginnt am S-Bahnhof Marienfelde. Durch beschauliche Nebenstraßen fahren wir über den Dorfanger zum Gutspark Marienfelde; ein Blick in die Marienfelder Dorfkirche lohnt sich.

Auf der Karte sehen wir unsere Route (magenta), den Berliner Wanderweg Nr. 5 Nord-Süd-Weg (blau) und den Wanderweg Nr. 15 Teltower Dörferweg (grün).

Am östlichen Ausgang des Gutsparks überqueren wir den Nahmitzer Damm und fahren am Freseteich vorbei direkt in den Freizeitpark Marienfelde. Dieser Park wurde auf einer ehemaligen Mülldeponie angelegt; von 1950 bis 1980 lud hier die Berliner Stadtreinigung Hausmüll ab.

Später wurde die Deponie in eine Parkanlage umgestaltet, die aus der Halde austretenden Gase wurden zur Wärmegewinnung in das nahe Industriegebiet geleitet. Eine Gasverpuffung führte zur zeitweiligen Schließung der Parkanlage; nach vierjähriger Bauzeit einer Gasüberwachungsanlage wurde der Park für die Öffentlichkeit wieder freigegeben. Das Gas wurde seitdem abgefackelt.

Am Fuß der Erhebung befindet sich Die Naturschutzstation Marienfelde der Naturwacht Berlin. Unter Anleitung eines Rangerteams finden hier Naturerkundungen für Schulklassen und andere naturnahe Veranstaltungen statt.

Gleich in der Nähe, am Diedersdorfer Weg, befindet sich ein Hügel, auf dem von 1965 bis 1991 eine „Abhörstation“ der US-Armee betrieben wurde. Heute gehört das Areal – die Radaranlagen sind abgebaut – zum Naherholunhsgebiet Marienfelde.

Über Großziethen zum Dörferblick

Wir fahren nach Süden auf den Berliner Mauerweg. Ihm folgen wir bis zum Abzweig auf die Wolziger Zeile in Lichtenrade, auf dem wir die Bahngleise (Stand November 2021) überqueren und folgen der Horstwalder Straße, später Wittelsbacher Straße, bis bis an der östlichen Grenze von Lichtenrade wieder den Mauerweg erreichen.

Hier wenden wir uns nach Norden, um bald auf der nächsten Hauptstraße in Richtung Großziethen zu fahren. Im Kreisel geradeaus gelangen wir nun in das Dorf Großziethen. Nach wenigen hundert Metern biegen wir nach halbrechts ab in den Schönefelder Weg, auf dem wir bald die Erhebung Dörferblick sehen können.

Am Wochenende ist der Schönefelder Weg nicht nur bei schönem Wetter sehr frequentiert: Hier tummeln sich Fußgänger, Radfahrer und Reiter. Der Weg wird von jungen Linden gesäumt, deren Blüten bei manchem Wanderer reges Interesse finden.

Auf den ehemaligen Trümmerbergs führen Parkwege hinauf, die man bequem mit dem Fahrrad meistern kann. Vom Gipfel aus hat man eine schöne Sicht auf den Flughafen BER. Am Fuße des Dörferblicks sind ehemalig landwirtschaftlich genutzte Flächen in Parkgelände umgewandelt worden. Sie dienen als Ersatzpflanzungen für die Naturflächen, die im Zuge des Ausbaus des ehemaligen Flughafens Schönefeld beseitigt wurden.

Auf dem Großziethener Weg gelangen wir zum S- und Regionalbahnhof Schönefeld.

Länge21 km
WegbeschaffenheitAsphaltierte Straßen, einige innerstädtische Haupt- und Nebenstraßen, Parkwege, wenig Kopfsteinpflaster
ÖPNVS2 Marienfelde, S45 S9, RB14 Schönefeld

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