Alljährlich findet im Frühsommer die Brandenburger Landpartie – ein “Tag der offenen Hoftore” – statt. Wir fahren von Angermünde zunächst nach Kerkow. In Kerkow lohnt es sich, die schöne, alte Dorfkirche anzuschauen. Ca. 200 m weiter an der nächsten Straßeneinmündung befindet sich das Gut Kerkow. Der Hof produziert Biofleisch und -milch und trägt damit auch durch seine Lage im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin zu einer nachhaltigen okologischen Entwicklung der Region bei.
Ein Stückchen weiter erreichen wir das NABU Naturerlebniszentrum Blumberger Mühle. Inhaltlicher Schwerpunkt des Zentrums sind die umgebenden Buchenwälder – z. B. der Grumsin – in der eiszeitlich geprägten Landschaft. Es gibt zahlreiche Bildungsangebote, so können hier z. B. Schulklassen – aber auch andere Gruppen und Einzelbesucher – in einem Wasserlabor Untersuchungen anstellen, in einer Werkstatt Nistkästen oder Insektenhotels bauen oder in der Bibliothek Fachliteratur sichten.
Wir fahren weiter auf dem Uckermärkischen Radrundweg bis zu den Blumberger Teichen. Im Naturschutzgebiet Fischteiche Blumberger Mühle werden Karpfen, Schleie und Edelfische wie Hecht und Zander gezogen. Hier treffen wir auf den Berlin-Usedom Radweg, dem wir durch die Fischteiche hindurch nach Norden folgen. Von nun an fahren wir auf einer asphaltierten Straße durch den Wald, mal bergauf, mal bergab. Görlsdorf lassen wir zunächst östlich liegen und fahren weiter bis zum Großen Peetzigsee. Der Radweg führt direkt an der Badestelle vorbei.
Wir wenden uns nun nach Nordosten und fahren direkt nach Greiffenberg. Nordwestlich hinter dem Ortsausgang liegt die Greiffenberger Mühle an der L 24 auf einer Anhöhe. Der Landschaftsplaner Lenné legte den Standort der Mühle bei der Gestaltung der Görlsdorfer Parklandschaft für den Grafen zu Redern um 1830 fest. Bis 1938 wurde in der Mühle noch Getreide gemahlen; als sich später im Ort eine Industriemühle ansiedelte, wurde der Betrieb aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt. Das Gebäude zerfiel und geriet über die Jahrzehnte in Vergessenheit, bis ab 2006 eine Interessengemeinschaft von Bürgern aus der Umgebung mit der Sicherstellung der noch vorhandenen Reste und dem Wiederaufbau der Mühle begann. Heute kann man das Mühlengebäude schon wieder in voller Schönheit innen und außen bewundern, der Trägerverein für den Wiederaufbau der Mühle sammelt nun für die noch fehlenden Mühlenflügel.
Nach ausführlicher Besichtigung der Greiffenberger Mühle radel wir weiter auf der ordentlich befahrenen B 198 bis zum Abzweig nach Görlsdorf; es handelt sich hier um einen gut befahrbaren Feldweg, der uns leicht bergan führt. In Görlsdorf erreichen wir sofort den Eingang zum Lenné-Park. Peter Joseph Lenné gestaltete diesen Park für den oben genannten Grafen. Besonders hervorzuheben sind hier die Einbeziehung des Waldes und die Einbeziehung des fließenden Wassers in die Konzeption. Das um 1845 erbaute Schloss wurde 1945 durch einen Brand zerstört und ist nicht wieder aufgebaut worden.