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Erprobung in der Praxis

Welche Ergebnisse liefert der brouter nun in der Praxis? Sind die vorgeschlagenen Routen alltagstauglich, passen sie sich in die jeweilige Lage vor Ort an und kann man sich auf eine sichere Route verlassen?

Wir haben ein Experiment mit einer Route in Berlin gemacht, die wir schon sehr oft gefahren sind: Vom S-Bahnhof Lichtenrade zum Ostbahnhof: hier fährt man vom südlichen Stadtrand in die östliche Innenstadt. Zwei Routenprofile (Trekkingrad sicher und Trekkingrad ohne Zusatz) haben wir einer Route, die wir auf dem Internetportal bbbike.de erstellt haben, gegenübergestellt.

Auf der Karte sind die drei Routenprofile in folgenden Farben zu sehen:

  • Trekkingrad (sicher), Darstellung in Magenta
  • Trekkingrad ohne Optionen, Darstellung in Schwarz
  • bbbike (ohne besondere Optionen) in Cyan

Leicht lässt sich auf den ersten Blick erkennen, dass sich die Routen im Großen und Ganzen nicht voneinander unterscheiden. In Kenntnis der tatsächlichen Verhältnisse vor Ort kann man allerdings feststellen, dass die vom brouter dargestellte sichere Strecke (Magenta) gerade im ersten Teil (Berlin-Mariendorf) keine gute Empfehlung ist. Hier fährt man zunächst ein bisschen um die Häuser (was keinen Sinn macht) und quert schließlich eine Parkanlage, die zum Radfahren aufgrund der Wegbeschaffenheit überhaupt nicht geeignet ist. Ansonsten fleichen sich die ermittelten Strecken bis auf wenige Abweichungen genau.

Die normale Trekkingstrecke des brouters scheint mir ziemlich gut zu sein, denn sie entspricht weitestgehend der Route, die ich aufgrund meiner Ortskenntnis fahren würde. Bei brouter kann man feststellen, dass manchmal die Straßenbeläge beim Routen nicht beachtet werden: bisweilen muss man ganz schön weit über Kopfsteinpflaster hoppeln.

Dass bbbike eigentlich das Rennen um die beste Fahrradroute (in Berlin) in diesem Fall gewonnen hat, ist kein Wunder, denn wir wissen, dass der Urheber und Pfleger der dahinter steckenden Routing-Logik sein Regelwerk zum Finden der Routen immer aktuell hält. Bisweilen fährt er die Routen sogar selbst ab.

Dass genaue Routing steht und fällt natürlich mit den zur Verfügung stehende Geodaten. brouter stützt sich auch auf OpenStreetMap, und hier sind natürlich die Geodaten mitunter nicht so vollständig und umfangreich, sodass also zuweilen auch eine Route über einen Weg mit nur unzureichender Wegoberfläche führen kann.

Fazit aus meinem Test ist jedenfalls: brouter Web-Client ist empfehlenswert, zuverlässig routen kann er nicht hundertprozentig, man sollte die Gegend, die man durchfahren möchte kennen, um ganz sicher zu sein, dass man sein Ziel ohne Mühen erreicht.

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