Radfahren im Ruppiner Seenland

Das Ruppiner Seenland ist sowohl Kultur- als auch Naturfreunden bekannt, liegen doch hier die Stadt Rheinsberg als auch der Große Stechlinsee. Der Schriftsteller Kurt Tucholsky verbrachte 1911 einige Tage in der Stadt mit seiner Jugendliebe; ein Jahr später erschien sein Buch Rheinsberg – Ein Bilderbuch für Verliebte. In einem Seitenflügel von Schloss Rheinsberg befindet sich das Kurt Tucholsky Literaturmuseum.

Ein weiteres Augenmerk verlangt der Roman Der Stechlin von Theodor Fontane. Der letzte Roman des Dichters erschien erstmals 1898 als Buch. Der Roman umfasst wenig Handlung, dafür aber umso mehr Gespräche und Debatten der Romanfiguren, aus der damaligen märkischen Adelsgesellschaft. Bei unseren Besuchen von Sehenswürdigkeiten im Umkreis von Rheinsberg und dem Stechlin stießen wir auf viele Hinweise auf das Wirken von Theodor Fontane.

Wir haben im vergangenen Herbst schon eine Radwanderung durch diese Gegend gemacht und festgestellt, dass es sich lohnt, hier ein paar Tage die Natur zu erkunden und dabei auch gleich ein wenig Kultur zu „tanken“.

Unser „Basislager“ haben wir im Hotel Zum Birkenhof in Burow aufgeschlagen, das uns schon aus dem vorigen Jahr bekannt war. Das Haus ist vom ADFC als fahrradfreundliche Unterkunft im Bett+Bike Verbund zertifiziert worden. Es liegt sehr ruhig an einer wenig befahrenen Straße, die Ausstattung der Zimmer ist einfach und modern, die Wirtsleute bemühen sich vortrefflich, ihren Gästen den Aufenthalt sehr angenehm zu machen.

Ausflüge

Ein Klick auf die blauen Marker in der Karte zeigt Informationen zu den jeweiligen sehenswerten Orten oder Objekten, manche sind mit einem Link hinterlegt, sodass man sich weitergehend informieren kann.

An- und Abfahrt

AnfahrtRE 5 bis Dannenwalde (Gransee), ca. 11 km mit dem Rad
AbfahrtRadtour nach Oranienburg, ca. 57 km,
RE 5, RB 12, RB 20, S 1 bis Berlin

Die Fahrradstrecken von An- und Abfahrt sind in der Karte schwarz verzeichnet.

Die Fahrt vom Bahnhof Dannenwalde (Gransee) führt uns ca. 700 m auf einem Radweg entlang der B 96, dann biegen wir nach Westen auf eine ruhige Straße ein, die uns bald durch Felder, Wiesen und Wald nach Burow führt. Aus dem nachstehenden Geländeprofil kann man ersehen, dass man ordentlich bergauf fahren muss,

Bei strahlendem Sonnenschein am Abfahrtstag beschlossen wir spontan, bis nach Oranienburg zu radeln und von dort mit dem ÖPNV nach Berlin zurückzufahren. Die Route führt auf wenig befahrenen Straßen über Gransee; unterwegs kann man einen kurzen Stopp im Schloss und Gut Liebenberg machen.

Das Höhenprofil sieht wie folgt aus:

Rundkurs Rheinsberg

In der Karte ist die Tour in Magenta verzeichnet, wir sind die Strecke im Uhrzeigersinn bei zeitweise leichtem Sprühregen gefahren.

In der Nähe von Rheinsberg liegt das ehemalige Atomkraftwerk Rheinsberg, das 1966 mitten in einem Naturschutzgebiet – zwischen Großem Stechlinsee und Nehmitzsee gelegen – in Betrieb genommen wurde. Da es nicht den Sicherheitsstandards der Bundesrepublik Deutschland genügte, wurde es im Jahr 1990 abgeschaltet; seit 1995 wird es nach und nach abgebaut. Das Entsorgungswerk für Nuklearanlagen führt Besichtigungen auf dem Werksgelände und im Betriebsgebäude durch (Info hier). Da ich schon zweimal an der Besichtigung teilgenommen habe, verzichteten wir auf einen weiteren Besuch, der sehr spannend und informativ sein kann, wenn die Führung von fachkundigen Menschen durchgeführt wird.

In Rheinsberg sahen wir uns zunächst in der netten Altstadt um, um uns dann ausgiebig mit dem dem Schloss und speziell den es umgebenden Schlosspark zu befassen. Ein Highlight ist die Musikkultur Rheinsberg mit der Musikakademie, der Kammeroper und dem Schlosstheater. Wir konnten schon so manchen schönen Abend in der Kammeroper erleben.

Nach eingehender Besichtigung fuhren wir in einem großen Bogen um das Naturschutzgebiet herum zurück nach Burow.

Lindow (Mark) und Gransee

Die nächste Tour führte uns zunächst nach Lindow (Mark). Auf stillen Straßen fährt man durch eine schöne grüne Landschaft (auf der Karte die grüne Tracklinie).

Die am Wutzsee gelegene Klosterruine ist von einem schönen Park umgeben, in dem man eine stille Rast einlegen kann. Das Kloster wurde im dreizehnten Jahrhundert als Nonnenkloster gegründet und im Dreißigjährigen Krieg zerstört. Die Steine der Ruinen wurden im Laufe der Zeit größtenteils abgetragen und als Baumaterial verwendet.

Auf der Fahrt nach Gransee machten wir einen Abstecher nach Schloss Meseberg, dem Gästehaus der Bundesregierung.

In Gransee kann man die historische Altstadt entlang der Stadtmauer mit ihren Türmen umwandern. Die imposante Kirche St. Marien war leider geschlossen, am Stadtrand schauten wir uns das ehemalige Franziskanerkloster an.

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