Katrineholm nach Stavsjö
Länge der Etappe: | 70 km |
Wegbeschaffenheit: | Asphaltstraßen, Schotterwege |
Höhenprofil: | |
Unterkunft: |
Kolmården Hostel & ApartmentsStörningsväg 8 |
Frisch gestärkt fahren wir am Morgen durch das langweilige Katrineholm – der Himmel ist bedeckt, es ist etwas frisch. Zunächst geht es noch auf der Landstraße nach Südosten. Wir folgen dem Näckrosleden, einem 700 km langen Fahrradweg durch Schweden, der in 40 Etappen aufgeteilt ist, sodass man jeden Abend ein Bett in erreichbarer Nähe findet.
Bald biegen wir ab auf einen Schotterweg durch den Wald, wo mich recht bald die Mücken entdecken: sie lieben mein Blut! Rechts und links des Wegs vereinzelte Bauerngehöfte und Ferienhäuser (wirklich schön gelegen), auch meine Traumvilla ist dabei, leider in einem Zustand…
Nach einiger Zeit erreichen wir Schloss Eriksberg. Das Schloss kann nicht besichtigt werden, jedoch der Schlosspark ist kostenfrei für die Öffentlichkeit zugänglich. Wir schieben mit unseren Fahrrädern durch den wirklich ansehnlichen Schlossgarten.
Weiter geht es durch eine wirklich abwechslungsreiche, allerdings sehr hügelige, Landschaft. Meist fahren wir durch Waldgebiete auf Schotterwegen – kurze Zeit gibt es wieder einmal Asphalt -, hier und da blitzt ein See durch die Bäume. Kurz vor dem Ziel – wir fahren immer noch auf dem Näckrosleden – verändert sich die Wegführung: wir fahren zwar immer noch auf Schotter, aber die Kurven sind weiter und die Höhenunterschiede nicht so groß. Das deutet darauf hin, dass wir uns auf einem zum Radweg umgewandelten Bahndamm befinden. Und tatsächlich! Bald finden wir Hinweistafeln, die darauf aufmerksam machen, dass wir uns auf dem Nunnebanan-Radweg befinden.
Bei Feld- und Schmalspurbahnen, Karl Paskarb, finden wir Folgendes:
“Die 600mm Kleinbahn bestand von 1899 bis 1939, Streckenlänge 18km. Gebaut wurde sie um einen raschen Abtransport von Holz aus dem dortigen Waldgebiet zu ermöglichen, nachdem ein Schädling dort große Teile des Waldes befallen hatte. Die Bahn hatte 4 Dampflok, einen Triebwagen, zahlreiche Güterwagen und 4 wunderschöne Personenwagen.”
Unser Hotelzimmer haben wir in einem Hostel als “Studio” gebucht. Es stellt sich als ein schmales Loch mit Küchen- und Nasszelle heraus. Bettwäsche haben wir wohlweislich selbst mitgebracht: leidvolle Erfahrungen in Skandinavien haben uns gelehrt, dass mit der Vermietung von Handtüchern und Bettwäsche dort wohl richtig Geld gemacht wird; das wollten wir uns diesmal nicht bieten lassen. Das Küchenhandtuch, das wir vorfinden, ist derartig dreckig, dass ich sofort zum Hostel-Manager gehe und um ein neues – sauberes – bitte. Das neue Handtuch ist nur um den Hauch einer winzigen Nuance sauberer…
In irgendeinem Supermarkt auf unserer Wegstrecke – und das ist hier wirklich ein Wunder, dass wir mal an einem vorbeigekommen sind – haben wir die Zutaten zu unserem Abendessen gekauft. Es gibt Tagliatelle mit Tomatensauce und Mini-Salami (aus Deutschland mitgebracht). Ein Festessen!
Am Abend – die Sonne scheint und es ist warm – fahren wir noch einmal schnell an die Ostsee; hin und zurück 20 km, das lässt unsere heutige Tagesleistung noch ein bisschen aufwerten. Es ist wunderschön an der See.
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