Eigentlich war nur eine „kleine“ Radtour von Spandau nach Potsdam geplant, die sich dann immerhin auf eine Gesamtstrecke von 90 km ausweitete. Wir hatten den Ehrgeiz von Berlin-Lichtenrade nach Spandau zu radeln, um unseren Mitradler zu treffen – nicht etwa mit der S-Bahn zu fahren. Da wir schon recht früh verabredet waren, mussten wir auch entsprechend früh aufstehen. Die Fahrt durch die Innenstadt war um diese frühe Stunde nicht sehr angenehm, weil gerade Berufsverkehr herrschte.
Kurz vor unserem Zwischenhalt in Hakenfelde (ein Ortsteil von Spandau) querten wir die Insel Eiswerder. Die Havelinsel Eiswerder hat eine interessante (Industie-) Geschichte, heute entwickelt sie sich mehr und mehr zu einem Kunst- und Medienstandort (weiterlesen…). Hier begann die eigentliche Tour: wir fuhren von Hakenfelde am Rande der Spandauer Altstadt entlang durch den Münsinger Park und erreichten die Wilhelmsstadt.
Mit dem Überqueren der Heerstraße fuhren wir in den Ortsteil Gatow ein und begaben uns hier auf den Havelradweg nach Süden. Man fährt auf stillen Vorortstraßen immer dicht an der Havel entlang und bekommt sie auch manchmal zu Gesicht. Nach einem kurzen Stück auf der von Autos belebten Gatower Straße wendet man sich wieder nach Osten, um auf der Uferpromenade gemütlich bis zum Gutspark Neukladow zu radeln. Kurz darauf erreichen wir den Kladower Hafen, an dem sich auch die Anlegestelle der BVG-Fähre F10 befindet. Nach einem guten Kilometer verlassen wir Berlin und fahren nach Sacrow mit seinem Schloss und der Heilandskirche.
Hinter Sacrow wird die Tour ungemütlich, sobald wir entlang des Jungfern-, des Lehnitz- und des Krampnitzsees die Bundesstraße B2 erreicht haben. Hier müssen wir entlang der viel befahrenen Straße fahren – einen Radweg gibt es nicht – und die Ortschaft Neufahrland durchqueren. Unglücklicherweise haben wir auch noch das Hinweisschild auf den Berliner Mauerweg verfehlt, sodass wir bis in die Potsdamer City bzw. bis zum Potsdamer Hauptbahnhof mitten durch den dicken Verkehr sausten.
Am Hauptbahnhof angekommen, überlegten wir, wie es weitergehen sollte: mein Begleiter musste nach Spandau zurück, ich wollte nach Lichtenrade auch per Fahrrad zurückfahren. Und so trennten sich hier unsere Wege. Zuhause angekommen stellte sich heraus, das eine „kleine“ Radtour von Spandau recht schnell wachsen kann.