Das tiefste Loch in Brandenburg

So toll ist das Wetter nicht, aber wir beschließen dennoch loszufahren. Mit unseren Berlin-Besuchern sind wir öfters in der Nachwendezeit um die Verbotene Stadt (interessante Fotos: hier; SPIEGEL ONLINE: hier) mit dem Auto gefahren. Bis 1994 befand sich hier das Oberkommando der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland. Von Zossen kommend auf der B 96 gelangte man kurz nach der Wende noch an ein Tor, das die Straße versperrte. Hinter dem Tor und einer kilometerlangen Mauer befand sich eine komplette sowjetische Stadt. Nach dem Abzug aller allierten Truppen konnte man auch hier nachsehen, was sich hier befand. Die Region war schon vorher immer vom Militär beherrscht: schon um 1910 bauten die preußischen Militärs einen Standort aus, das Oberkommando des deutschen Heers baute hier während des 2. Weltkriegs den Standort für sein Oberkommando mit Kasernen und Bunkeranlagen aus. Östlich der Verbotenen Stadt dehnte sich ein weites Truppenübungsgelände aus, das zu betreten sich auch heute noch nicht empfiehlt.

Nach der Wende wurde überlegt, Wünsdorf als Wohnort für Bundesbeamte, die von Bonn nach Berlin ziehen würden, auszubauen. Man fing an, alte Kasernengebäude in annehmbare Wohnhäuser umzubauen, aber der Erfolg blieb aus: kein Bundesbeamter wollte nach Wünsdorf ziehen, obwohl die Anbindung nach Berlin mit der Regionalbahn ideal ist.

Wir fahren also am östlichen Rand der Verbotenen Stadt entlang. Auf einer Betonpiste gelangen wir nach leichten Steigungen und Gefällen zurück zur B 96. Die Fahrt von der B 96 in Richtung Sperenberg ist unspektakulär – sieht man von schönen Landschaftsbildern ab. Kurz vor Sperenberg sehen wir einen Hinweis auf einen geologischen Lehrpfad. Hier biegen wir ab, es geht zu den ehemaligen Gipsbrüchen. Sie sind ein einmaliges Naturdenkmal aufgrund der besonderen geologischen Formation. Auch das tiefste Bohrloch ist hier zu sehen.

Von Sperenberg fahren wir nach Mellensee-Saarow an der Nordspitze des Mellener Sees. Wir biegen nach Norden auf den Weg am Nottekanal ab. Dieser Weg wurde kürzlich grundlegend saniert und ist für Wanderer und Radler gut nutzbar. In Mellensee hätte man eine Rast im Restaurant Dachstuhl einlegen können – sehr empfehlenswert für Knoblauchliebhaber.

Besondere Herausforderungen an den Radfahrenden1 stellt die Tour nicht. Schauen wir hier auf das Höhenprofil:

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