Ausflug nach Liliput

Ein Ausflug nach Liliput ist etwas Märchenhaftes. Das ist bestimmt auch für Kinder interessant. Unsere Radtour mit den Kindern beginnt am S-Bahnhof Treptower Park. Die vorgeschlagene Route führt zum Teil über Wege, die am Wochenende von vielen Spaziergängern benutzt werden. Kein Wunder! Es geht zunächst am Ufer der Spree entlang, und ausgerechnet hier befinden sich auch die Stege der Weißen Flotte (Stern- und Kreis), an denen immer reger Publikumsverkehr für die angebotenen Dampferfahrten herrscht.

Auf dem Weg zum eigentlichen Ziel gibt es noch sehr – rechts und links des Wegs viele Zwischenziele, die wir hier markiert haben. Man muss dorthin manchmal von der eigentlichen Route abweichen.

Gleich hinter dem S-Bahnhof erreichen wir das Sowjetische Ehrenmal. Radelnde seien gewarnt! Das Areal des Ehrenmals darf nicht mit Fahrrädern befahren werden – das Ordnungsamt kontrolliert.

Das große Fernrohr auf der Archenhold-Sternwarte

Nicht weit vom Ehrenmal entfernt stoßen wir auf die Archenhold-Sternwarte. Es handelt sich hier um die älteste und größte Volkssternwarte Deutschlands.

Direkt an unserer Route entlang der Spree liegt die Insel der Jugend. Hier finden regelmäßig kulturelle Veranstaltungen (nicht nur für junge Leute) statt.

Ein Stückchen weiter radeln wir am ehemaligen Spreepark Berlin vorbei, der von 1969 bis 1991 unter dem Namen Kulturpark Plänterwald (VEB Kulturpark Berlin) bekannt war. Von 1991 bis 2001 wurde der Spreepark nach Abwicklung von einem privaten Unternehmer übernommen, der 2001 Insolvenz anmelden musste. Nach allerlei Turbulenzen bemüht sich heute die Firma Grün Berlin (Britzer Garten, Gärten der Welt) um eine Wiederbelebung des Areals mit interessanten kulturellen Konzepten.

Blick auf das Riesenrad
(Tag der offen Tür 2019)

Mitten im Plänterwald liegt auch die Plansche, ein Wasserspielplatz, der 2021 in der Berliner Presse Aufsehen erregt hat, weil eine Frau, die sich dort auf der nahegelegenen Wiese oben ohne gesonnt hatte und von Ordnungsamtsbediensteten deswegen des Platzes verwiesen wurde, vor Gericht wegen Diskriminierung geklagt hatte und Recht bekommen hat.

Mit der BVG-Fähre F11 wechseln wir am Ende des Plänterwalds auf das rechte Spreeufer. Es gelten die normalen ÖPNV-Tickets für Berlin, für eine einfache Spreeüberquerung benötigt man einen Kurzstreckenfahrschein, den man auf dem Boot lösen kann.

Am anderen Spreeufer durchqueren wir eine ausgedehnte Laubenkolonie um schließlich in den Volkspark Wuhlheide zu gelangen. An der Treskowallee, die wir überqueren müssen, liegt das Sommerbad Wuhlheide, wenig später erreichen wir den Modellpark Berlin-Brandenburg.

Das auf dem weiterführenden Weg befindliche Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit ist sicherlich besser ohne Kinder zu besuchen; ich empfehle unbedingt einen Besuch.

Tourdaten

Länge10,3 km (ohne Besuche der zusätzlichen Sehenswürdigkeiten)
Anstieg/Höhenunterschied33 m / 4 m
StraßenbelagStadtstraßen mit Asphalt, Betonwege, Parkwege
ÖPNVAnfahrt: S8, S9, S41, S42, S45, S46 (Treptower Park)
Rückfahrt: S8, S9, S45, S46, S85, RB22,RB36

Direkt mit Kindern

Einen Besuch des Modellparks Berlin-Brandenburg würde ich mit Kindern ohne Zwischenaufenthalte durchführen, weil die Fülle der zu besuchenden Orte selbst einen Erwachsenen überfordern dürfte. Hier gilt es, eine geeignete Besuchsauswahl im Vorfeld zu treffen. Bei entsprechendem Wetter empfiehlt es sich entweder die Plansche im Treptower Park oder das Sommerbad Wuhlheide als Zwischenziel auszuwählen.

Modellpark

Der Betreiber Modellpark Berlin-Brandenburg ist lt.Wikipedia die Union Sozialer Einrichtungen. Neben den vielen Miniaturmodellen bekannter und berühmter Bauwerke befinden sich auf dem vom Modellpark benutzter Fläche zahlreiche Spielattraktionen für Kinder, was den Modellpark für eben diese sehr attraktiv mavht.

Ansonsten finden Erwchsene (aber auch interessierte Kinder) genügend historische Objekte als Modell auf dem großzügig angelegten Areal.

Interessante Umgebung

In der Umgebung sind auch weitere Dinge interessant Leute , die sich für das industrielle Erbe interessieren. Besonders am rechten Spreeufer hat sich seit dem 19. Jahrhundert viel Industrie angesiedelt und sich bis in die Ära der DDR dort gehalten. Nach der Wende wurden viele Betriebe abgewickelt, jedoch hat sich dort auch viel Neues etabliert.

So finden wir in Schöneweide den Campus der Hochschule für Technik und Wirtschaft mit zahlreichen Instituten, in deren Dunstkreis sich eine Reihe von innovativen Startups angesiedelt haben. In Adlershof – auf der anderen Seite der Spree – befindet sich in Adlershof der Wissenschafts- und Technologiepark Berlin.

Dies wäre aber ein Kapitel für sich…

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