Berlin leuchtet im Altweibersommer

Ende September noch schöne Sonnentage und angenehme Temperaturen? Das nennt man einen Altweibersommer oder – neudeutsch – Indian Summer. Das lockt einen natürlich aus dem Haus, zumal, wenn in der Stadt auch allerhand los ist. Leider fand an diesem Abend auch die Critical Mass (20-jähriges Jubiläum) statt; meine Wahl fiel aber nun einmal auf die Leuchtskulpturen in der Innenstadt.

Anfahrt

Als Dorfdödel aus dem Außenbezirk hat man ja einen weiteren Anfahrtsweg als der Hipster, der optimal in der neu angesagten Gegend um die Hermannstraße in Neukölln wohnt. Dank des Routingservices BBBike, den ich inzwischen nur noch bei exotischen Radelzielen benutze, weiß ich natürlich, wie ich zu fahren habe. Kürzlich habe ich aber -durch Zufall, ohne Routingservice – den Weg in die Innenstadt über die so genannte Schöneberger Schleife entdeckt.

Da war allerhand nicht perfekt:

  1. der von Süden kommende Radler hat keinen Hinweis auf den schönen Weg entlang der S-Bahntrasse (S2, S21) vom Bahnhof Südkreuz aus.
  2. Er muss sich an der Yorckstraße in den allgemeinen Verkehr einfädeln und die stark befahrene Hauptstraße überqueren.
  3. Nördlich der Yorckstraße ist die Wegbeschaffenheit sehr schlecht.

Wieder einmal ist hier das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg nicht in der Lage, die entsprechenden Voraussetzungen für eine vernünftige Fahrradinfrastruktur zu schaffen.

Angucken

In der Presse wurden allerhand interessante, angeleuchtete Lokalitäten angekündigt. Enttäuscht war ich vom Schöneberger Gasometer, das lediglich das Logo des EUREF-Campus als Lichtinstallation auf seinem Gerüst zeigte. Aus diesem Grund schaute ich es mir nur aus der Ferne an und fuhr weiter in die City. Am Potsdamer Platz gab es in diesem Jahr nichts! Armutszeugnis…

Nächster Halt: Brandenburger Tor. Hier gab es wie in jedem Jahr eine Präsentation unterschiedlicher kunstvoller Projektionen auf das Gebäude. Weiter ging es zum Friedrich-Ebert-Platz am Reichstagsgebäude, wo man einen sehr schönen Blick auf die Spree und die sie umgebenden Gebäude Paul-Löbe-Haus und Marie-Elisabeth-Lüders-Haus hat. Hier hatten wir Glück, denn bis zum 3. Oktober 2017 wird hier ein Film zur deutschen Parlamentsgeschichte an der Fassade des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses gezeigt – umsonst und draußen und sehr bewegend.

Die angekündigten Beleuchtungen des Hauses der Kulturen der Welt und anderer Gebäude vom Schiff aus waren nicht zu sehen. Schade! Von den Laseranimationen auf der Siegessäule war ich genauso enttäuscht wie von der Lichtinstallation auf dem Breitscheidtplatz. Hier hätte man sich mehr Ideen gewünscht.

Fotos

Fazit

Das fällt jetzt ganz subjektiv aus! Nicht ohne Grund hatte ich diesmal den Berliner Osten von meiner Besuchsrunde ausgenommen – der wurde bei den bisherigen Veranstaltungen Berlin leuchtet und Festival Of Lights immer bevorzugt. Aber leider konnten mich die wenigen Kunstwerke, die ich besucht habe, nicht so richtig von dem Konzept und den Vorankündigungen der Veranstalter überzeugen. Berlin leuchtet im Altweibersommer also nicht so ganz richtig…

2 thoughts on “Berlin leuchtet im Altweibersommer”

  1. Schöne Bilder!

    Kurzer Hinweis zur Aussage „Nördlich der Yorckstraße ist die Wegbeschaffenheit sehr schlecht“: Wenn du mit dem Rad vom Südkreuz auf der Westseite der S-Bahn/DB-Trasse bis zur Monumentenbrücke fährst und dort die Brücke überquerst, kannst du die Fahrt auf dem Radweg auf der Ostseite der Trasse im Gleisdreieckpark fortsetzen und kommst autofrei bis zum Anhalter Bahnhof.

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