Berlin Open Data mit Geodaten

Im Jahr 2011 wurde die Berlin Open Data-Strategie veröffentlicht. Der Plan war, offene Verwaltungsdaten digital allgemein zugänglich zu machen. Leider ist seitdem noch nicht allzu viel umgesetzt worden, was sich unter Anderem daran erkennen lässt, dass die Online-Ausweisfunktion in Berlin nur ganz spärlich eingesetzt werden kann (s. Bericht im TAGESSPIEGEL vom 28.06.2020). Wir haben Berlin Open Data mit Geodaten ausprobiert, als uns jüngst die Frage nach einer kartografischen Darstellung der Einschulungsbereiche von Grundschulen in dem Ortsteil von Berlin erreichte, wo ich wohne.

Darstellung der Einschulungsbereiche als Layer über der OpenStreetMap-Karte

Kinder gehören in die richtige Schule

In Berlin müssen Eltern ihr Kind in der für sie zuständigen Grundschule anmelden; in der Oberschule besteht eine freie Wahl. Die Zuständigkeit der Grundschulen wird nach § 55a des Berliner Schulgesetzes geregelt:

  • Schulpflichtige Kinder werden von ihren Erziehungsberechtigten nach öffentlicher Bekanntmachung an der für sie zuständigen Grundschule angemeldet.
  • Diese ist diejenige Schule, in deren Einschulungsbereich die Schülerin oder der Schüler wohnt (§ 41 Abs. 5). Bestehen gemeinsame Einschulungsbereiche, so kann durch die zuständige Schulbehörde bestimmt werden, an welcher Schule schulpflichtige Kinder von ihren Erziehungsberechtigten anzumelden sind. Bei der Anmeldung müssen die Erziehungsberechtigten die Schule benennen, die ihr Kind aufnehmen soll.
  • Der Einschulungsbereich wird für jede Grundschule von den Bezirken unter Berücksichtigung des jeweiligen Schulentwicklungsplans festgelegt; der Bezirksschulbeirat ist zuvor anzuhören.

Darstellung der Einschulungsbereiche in der Karte

Wir haben uns auf die Suche begeben und haben tatsächlich unter der Berlin Open Data-Plattform eine Möglichkeit gefunden, die Einschulungsbereiche auf einer Website darzustellen. Dabei stellten wir fest, dass die Dokumentation der Daten noch nicht sehr ausgefeilt ist. Es gibt tatsächlich die entsprechenden digitalen Daten, um eine eigene Karte darzustellen; doch die eigentlich interessante Funktionalität – nämlich die in einem Einschulungsbereich relevanten Schulen hervorzuheben – erschließt sich aus den angebotenen Daten nicht. Das haben wir in Form von Markern mit Popups in die Karte hinein programmiert.

Eigenarbeit ist angesagt

Man kann nur hoffen, dass die interessierten Geoinformatik-Nerds das bisher noch unerforschte Gebiet der Berlin Open Data tiefer ausforschen werden. In der Vergangenheit hat sich ja gezeigt: Es gibt genügend wissbegierige und innovationsbereite Menschen, die in einer sinnvoll und nachhaltig vernetzen Welt neues Wissen schöpfen möchten.

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