Dahlem Route – nicht nur den Promis auf der Spur

Den Promis auf der Spur? Bedingt durch die Pandemie im Frühjahr 2020 war diese Radtour einigen Einschränkungen unterworfen: So konnten z. B. keine Museen besucht werden, aufgrund des Abstandsgebots suchte ich als Angehöriger einer Risikogruppe (zu alt) keine vielbesuchten Plätze auf.

Wenn man Berlin-Dahlem hört, denkt man sofort an die Promis, die hier wohnen (sollen). Mag richtig sein, aber für unseren Ausflug spielte das keine Rolle. Im Juni 2019 überraschte der Berliner Senat die Öffentlichkeit mit der Eröffnung der Dahlem Route, einem Geschichtslehrpfad für Radler. Eine politische Entscheidung, die sowohl der Verkehrssenatorin (siehe Berliner Mobilitätsgesetz) als auch der Wirtschaftssenatorin (mehr interessierte und zahlende Touristen) Nutzen bringen könnte. Nebeneffekt: Auch einige Promis wohnen hier; ob man sie jedoch jemals zu Gesicht bekommt, ist zweifelhaft.

Die Tour

In der nachfolgenden Karte ist die offizielle Dahlem Tour in Magenta markiert, meine tatsächlich gefahrene Strecke ist in Cyan hinterlegt.

Tourlänge 18 km
Wegbeschaffenheit überwiegend asphaltierte Straße, teilweise mit regem Autoverkehr,
wenig Kopfsteinpflaster, wenige Parkwege
Höhenprofil
ÖPNV S1 Mexicoplatz oder Schlachtensee, U3 Dahlem-Dorf oder Onkel Toms Hütte

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aus der Karte wird ersichtlich, dass nicht alle sehenswerten Objekte direkt an der Route liegen. Wenn man alles besichtigen will, muss man einen weiteren Weg und viel mehr Zeit einplanen. Aus diesem Grund wird man wahrscheinlich nicht alles an einem Tag sehen können. Folgen Sie den von uns angebotenen Links im Text und informieren Sie sich über interessante Orte, indem Sie auf die blauen Marker auf der Karte klicken.

Am bequemsten kann man die Tour an den Bahnhöfen der S1, Mexicoplatz oder Schlachtensee, beginnen, weil die Fahrradmitnahme in der S-Bahn unproblematischer als in der U-Bahn ist. Steigt man am Mexicoplatz aus, hat man sogleich ein interessantes Ensemble von Gebäuden – das Bahnhofsgebäude selbst ist im Jugendstil gebaut. Mehr darüber kann man auf Dieter Kloessings Website lesen.

Bahnhofsgebäude Mexicoplatz

Auf unserer Fahrt nach Norden auf der Argentinischen Allee erreichen wir bald das Haus am Waldsee. Von hier ist es nicht weit zum Alfred-Grenander-Platz, an dem der U-Bahnhof Onkel-Toms-Hütte liegt (U3). Architektonisch interessant ist in der näheren Umgebung die Waldsiedlung Zehlendorf, die zwischen 1926 und 1932 von Bruno Taut entworfen wird.

In der Waldsiedlung Zehlendorf

Wir folgen der Route weiter bis zur Freien Universität Berlin. Es handelt sich hier nicht um ein einzelnes Gebäude oder einen geschlossenen Campus. Vielmehr verteilt sich die Einrichtung über ein ganzes Stadtviertel: neben großen, in der Nachkriegszeit erbauten Gebäuden, befinden sich auch etliche Institute in Bürgervillen. Das alles befindet sich in einer von vornehmen Villen bestimmten Gegend, in der sich auch einige ausländische Botschaften befinden.

Blick auf die „Rostlaube“ der FU Berlin

In der Nähe des U-Bahnhofs Dahlem Dorf befindet sich die Domäne Dahlem, das Freilichtmuseum für Agrar- und Ernährungskultur mit ökologischem Schwerpunkt. In diesem Landgut und Museum kann man viel Zeit verbringen, weil hier sehr viel Erlebbares und Lernbares – auch für Kinder sehr empfehlenswert – angeboten wird.

Auf einen besonderen Ort mit Gruselfaktor – aber mit historischer Bedeutung – möchten wir hier auch noch hinweisen: An der Ecke Quermaten- / Ithweg am Rande der Waldsiedlung Krumme Lanke (erbaut 1937 als SS Kameradschaftssiedlung / PDF-Dokument) wurde 1975 der CDU-Politiker Peter Lorenz von Terroristen der Bewegung 2. Juni entführt.

Blick auf das Gelände des Alliertenmuseums

Eine Empfehlung ist auch das Alliiertenmuseum in der Clayallee. Hier kann man eine hochinteressante Sammlung von Exponaten sehen, die während der Besatzungszeit Berlins eine Rolle gespielt haben.

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