Vom Rennsteig zum Mittellandkanal

9. Etappe: Hameln – Minden

Das Frühstück im Hotel überrascht und erfreut uns zugleich: Ein Rattenfrühstück! Es ist sehr liebevoll hergerichtet – kein Buffet -, sondern sehr ausgewogen zusammengestellt. Zusammen mit dem viel versprechenden Sonnenschein scheint es heute ein optimaler letzter Reisetag zu werden.

 

Wir satteln unsere Radeln und begeben uns auf die Piste. Eigentlich wollten wir uns noch das Münster St. Bonifatius anschauen, aber vor 10 Uhr ist dort noch alles geschlossen. Wir fädeln uns auf den Weser-Radweg in Richtung Nordosten ein.

Hessisch-Oldendorf lassen wir rechts liegen und fahren weiter nach Großenwieden. Da inzwischen die Zeit etwas fortgeschritten ist – es dürfte schon nach 10 Uhr sein – folgen wir dem Hinweis auf die schöne Kirche von Großenwieden. Zu sehen ist dort nichts Besonderes, aber der Weg dorthin ist schön schattig, was bei den schon zu dieser frühen Stunde hohen Temperaturen ganz erstrebenswert ist.

Wir gehen in die Kirche hinein und schauen sie uns genau an, ohne zu bemerken, dass eine Alarmanlage installiert ist. Irgendwann löse ich sie durch eine falsche Bewegung aus. Eine laute Sirene treibt uns auf den die Kirche umgebenden Friedhof hinaus; kein Mensch interessiert sich dafür – merkwürdig.

Bevor wir die Stadt RInteln erreichen, streifen wir das Naturschutzgebiet Auenlandschaft Hohenrode. Nach kurzer Zeit kommen wir in Rinteln an. Es ist inzwischen so heiß, dass wir beschließen, unseren Besuch so kurz wie möglich zu halten. Rinteln wurde einst (scheinbar) für Autofahrer geplant. Es gibt zwar eine Fußgängerzone, aber alles ringsherum ist für den Radfahrer die Hölle.

Wir radeln durch die (Fußgängern reservierte) Weserstraße zum Marktplatz, schauen kurz in die Nikolaikirche hinein, und machen eine kurze Rast. Danach fahren wir weiter zur Jakobikirche.

Von nun an nimmt die Landschaft immer mehr städtischen bzw. industriellen Charakter an. Wir fahren häufig am Rande von Gewerbe- und Industriegebieten entlang. Nach einer weiteren Schleife der Weser in Richtung Nordosten verengt sich das das Tal zum Durchbruch durch das Wiehengebirge, der Porta Westfalica. Linker Hand sehen wir auf der Anhöhe das Kaiser-Wilhelm-Denkmal. Wie oft war ich mit meinen Großeltern dort oben – sie wohnten in Minden.

Wie der Zufall so will: der Fußgänger- und Radler-Übergang über die Weser nach Minden ist gerade im Bau und – was natürlich nicht veröffentlicht wird – wir müssen eine nicht unerheblich längere Umleitungsstrecke in Kauf nehmen.

Macht nüscht! Bei großer Sommerhitze erreichen wir die Innenstadt von Minden. Ich muss mich erst einmal orientieren, denn ich war 52 Jahre nicht mehr in Minden; das Durchfahren mit dem Reisemobil vor 25 Jahren zählt nicht. Das Einzige, woran ich mich erinnere, ist der Mindener Dom.

Trotz Riesenhitze radeln wir noch ein wenig durch die Innenstadt – ich erkenne außer dem Dom nichts wieder – und beschließen im Café am Domplatz ein schönes Eis zu essen. Das ist dann auch die letzte Amtshandlung, bevor wir uns wieder per Bahn nach Haue nach Berlin begeben.

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